Montag, 25. April 2011

Gesammelte Bruchstücke

Habe heute mal meine alten Hefte durchsucht und ein paar Schnipsel an Worten gefunden, die ich irgendwann in Kurzgeschichten einbauen wollte. Da diese Fragmente schon verjährt sind, poste ich sie hier.

[...]
und in der Stadt sieht man die Lichter in den Fenstern erlischen. Die Menschen flüchten sich in ihren Schlaf. Erzwingen die Träume. In der Hoffnung sie könnten die Realität für einen Moment sterben lassen. Doch einer ist noch wach. Der gute Herr Schicksal, der jeden dieser Stumpfmenschen überrascht, fickt und absticht.

[...]
Tag, Nacht, Tag, Nacht und die Sonne hüpft auf und ab und kein Schwein weiß warum sie das tut. Weil im Grunde genommen ist das auch egal denn Zeit ist sowieso nur ein Maßstab.

[...]
augenpaare die sich treffen
nur flüchtig im flug
des blickes
keine emotionen die da sind, waren, sein könnten
kopf sinkt
und die erinnerung an die augen
welche vor sekunden noch
deine wahrnehmung bestimmten
werden verdrängt von der
monotonie der kopfsteinpflaster

Donnerstag, 14. April 2011

Venus im Pelz

Küß mich, beiß mich, saug an meinem Schwanz und steck ihn dir ins Arschloch. Knie dich hin oder reit auf mir, das ist mir wahrlich gleich. Von Interesse ist nur die Sache. Lebe deine Vorlieben aus und nimm mich in dich auf. Ja du versteht. Du sollst mich ficken. Tu es wie keine andere vor dir. Pump mich leer. Noch einmal ist kein Problem. Dann können wir schlafen. Kuschel dich ruhig an mich während meine Suppe deine Beine hinab fließt. Du kannst es. Dann spüre ich deine schweren, von Erschöpfung geformten, Atemstöße an meinem Hals. Unsere Körper sind blutbeschmiert. Nicht dein Blut. Meines. Es sickert noch immer welches in in dicken Tropfen aus den tiefen Schnitten an meinem Arm. Irgendwo hinter dem lichter werdenden Nebel sexueller Extase vernehme ich Musik. Auch die drückende Schwere ist wieder da. Nein, schlaf doch bitte nicht jetzt. Drück mir lieber die Kehle zu oder stich mir das Messer dort in die Brust. Alternaiv fick mich einfach noch einmal.

Mittwoch, 13. April 2011

toilet story II

Seit der Beseitigung des allgemeinen Fresswahns nimmt die Furzerei im Auto immer mehr Überhand. Meine verzweifelten Versuche, eine der Scheren zu ergattern, mit denen die anderen sich emsig befleißigen, kleine Streifen aus der dicken Luft herauszuschneiden, werden mit höhnischem Gelächter beantwortet. Shice. Ich drücke auf den Knopf für den Fensterheber und 130 km/h schnelle Luft bläst das fluide Patchwork aus Darmnebenprodukten in kleinen Wölkchen durch den Bus. Als endlich ein Großteil davon seinen Weg in die autobahnnahen Ländereien gefunden hat, muss Petes Hose samt Boxershorts ihnen leider folgen. Der Idiot wollte aus dem Fenster kacken, wovon Frank ihn abhalten musste. Dass er sich daraufhin saftig in die Buxe wursten würde, konnte keiner ahnen.

Auf der Suche nach Erlösung von dem höllischen Gestank setze ich meine Kopfhörer auf und versuche meine Geruchsnerven mit "Wednesday 13" zu betäuben. Mäßig erfolgreich. Hoffentlich versuchen die Freunde in Blau uns zu kontrollieren. Wie lustig wäre denn das Gesicht des Ordnungshüters wenn er den Mief riechen würde. Und wenn er erst den Typ ohne Hose bemerkt, ist der YouTube-Hit doch wohl perfekt.

In ein paar Kilometern werde ich den glücklichgrünen Beutel aus dem Handschuhfach holen, nebst einigen Longpapes und dem halben Flyer von irgendeinem Black-Metal-Konzert. Und dann werden wir auf einem von diesen Parkplätzen anhalten, wo so ein graubraunes Scheißhaus steht, den Sonnenuntergang in eine süßliche Rauchwolke hüllen und ihn in allen 13 Farben genießen.

/me out!

Bitches!

Dienstag, 12. April 2011

toilet story I

Blaue Schilder oder Tankstellen fahren an mir vorbei, manchmal auch einer dieser Parkplätze mit den nach Schweiß, Pisse und Drogen stinkenden Toilettenhäuschen. Ihr wisst schon, diese graubraunen Klötze mit Türen aus poliertem Stahl, wo man jedesmal wenn man da pissen geht irgendwie damit rechnet, einem Perversen, Junkie, einfachem Assozialen oder sonstwem Unangenehmen zu begegnen. Die Teile, bei denen einem schon die Pisse entgegenschwappt wenn man nur die Tür öffnet. Vielleicht sollte man Warnschilder dran anbringen: "Nur mit Gummistiefeln betreten!". Und nebendran einen Shop für Einmal-Gummistiefel aufmachen. Mit einer kleinen Abteilung der spezielleren Art, damit endlich das Gewichse in den Kabinen aufhört...
Als die andere Autobahn sich unter den VW-Bus schiebt, scheint mir die Sonne in die Augen. Also stracks die Pornobrille auf und weitergammeln. Ist gar nicht so einfach, die Bügel unter die Kopfhörer zu wurschteln, klappt aber letzlich doch. "Zombie Joe" geht also auch mit Pornobrille auf der Nase. Nice.

Ich glaube, wesentlich cooler als ich in diesem Moment war, kann man nicht sein: Geile Mukke hörend, total stoned über Pisshäuschen nachdenkend deutschen Autobahnen beim Vorbeirasen zuschauen, dabei ne Pornobrille tragen, sich die Sonne ins Gesicht scheinen lassen, den leichten Hauch von Klimaanlagenkälte durch die Haare streichen lassen und das alles einfach nur geil finden. Das, meine Freunde, ihr semiintellektuelles Gesocks, ihr Perlen des Abschaums, DAS ist cool.