Donnerstag, 25. Februar 2010

Flug des Ikarus

Wenn ich zur Zeit an die letzte Frau denke, der ich meine Liebe gestand, muß ich sagen, daß ich sie immer noch von ganzem Herzen liebe, daß mir der Gedanke an sie Übelkeit beschert, weil ich sie vermisse, weil ich Angst habe, sie nie wieder zu sehen, zu fühlen. Derzeit ist das eine der Hauptsorgen meiner selbst. Meine unbändigen Gefühle, für diese Frau. Selbst Dinge, die mir wichtiger sein sollten, werden dadurch in den Hintergrund gedrückt und scheinen nicht vorhanden hinter dieser Mauer aus Gefühlen und verborgenen Sehnsüchten. Zumal: Wer entscheidet denn, was wichtiger ist?
Oft begegne ich in Momenten totaler Einsamkeit, oder wenn ich unter Menschen bin, den Erinnerungen, den Gedanken an die schönen Dinge. Ihre Umarmungen, ihre Küsse, ihr Wohlwollen und die Wärme, die ich spürte wenn sie mich anlächelte. Nichts davon ist negativ, doch schmerzt es mich und rührt mich innerlich zu Tränen, da ich sonst nicht fähig bin zu weinen. Nur in mir drinnen weine ich. Umhüllt von einem Eisblock dessen spiegelnde Oberfläche alles reflektiert und Berührungen oder Worte erfriert, so daß sie kaum noch mein Innerstes erreichen.
Ich definiere die Misanthropie als solche Eigenschaft oder Uneigenschaft, sich nicht mehr der Außenwelt hinzugehörig zu fühlen, sich abgesondert zu fühlen. Diese Situation beschämt und schürt Haß gegen die Menschheit. Man erfüllt sich selbst nicht mehr, man wird nicht mehr erfüllt und einzig der eigene Haß, die eigene Liebe bleibt, und wird unsichtbar für alle andren. Jedoch weiß man selbst, daß man lieber gehen sollte und tut es nicht, um der inneren Liebe willen. Man erzeugt Wut bei andren, um des inneren Hasses willen.
Nichts erfüllt den Kelch der Glückseeligkeit mit seinem kraftspendenen Saft. Nur zähflüssige Traurigkeit ergießt sich mit quälender endlos erscheinender Langsamkeit in seinen Bauch. Ölige schwärze, bestehend aus finsteren Gedanken und der Uneinigkeit der eigenen Seele.
Beißende Schnäbel hacken sich in das Fleisch und verschlingen es mit dem unbändigen Hunger eines Wesens, das seit Ewigkeiten nichts mehr zu sich genommen hatte. Traum und Wirklichkeit verschmelzen zu einer einzigen breiigen Masse. Verschwommen nimmt die Realität die Gestalt eines Albtraums an und es beginnt wie in einem schlechten Horrorfilm zu regnen und zu donnern. Ich registriere es nur am Rande meiner Wahrnehmung. Vor meinem inneren Auge lichtet sich ein schwarzer Schleier und gibt den Blick auf eine art Bühne preis.
Hölzerne Dielen knarren als ein Protagonist auftritt. er setzt sich inmitten der finsteren Kulisse auf einen Holzblock. Minuten lang sitzt er nur da. Nicht ein Wort kommt über seine Lippen. Nur ein leises Wimmern ist zu vernehmen. Bis schließlich eine Weitere Figur erscheint. Eine junge Frau in einem weißen Gewand. Sie nähert sich dem Protagonisten, spricht ihn an. Er antwortet nicht, blickt sie nur an und wischt sich mit dem Stoff seiner Kleider über das Gesicht. Wahrscheinlich um Tränen zu entfernen. Sie kommt näher auf ihn zu und will ihn in ihre Arme schließen, da springt er auf und flüchtet stumm in eine Ecke, wo er sich kauernd niederläßt. Sie geht wieder auf ihn zu und nimmt ihn in ihre Arme. Diesmal flüchtet er nicht und man vernimmt, während der Vorhang fällt, ein weiteres mal nur sein Wimmern.
Finsternis umgibt mich und ich falle ... Schweigend ... Nicht ein Ton kommt über meine Lippen. Einzig ein paar Tränen verliere ich. Dumpf ist der Aufprall, der meine Schädeldecke zersplittern läßt und mich tötet.

2 Kommentare:

  1. Schön geschrieben, den Anfang kannte ich ja schon. Aber das ab den hölzernen Dielen, tut mir leid, Vom, check ich nich. Is diese Szenerie jetz ne Versinnbildlichung deiner Lage, ein Rückblick auf deine Beziehung mit P.? Ich werde daraus nicht schlau.
    Alles in allem hast du mal wieder die Maßstäbe in Sachen Ausdruck hoch angelegt.
    Nur würd ich dir raten den Text nochmal zu überfliegen. Deine Groß- und Kleinschreibung hackt an manchen stellen und überflüssige Buchstaben sind in manchen Worten drinn.
    Aber das war's auch schon.

    Cheers, Onkel Vegas

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  2. Danke erstmal für die komplimente, zu dem Rest schreib ich dir noch was in ICQ. Korrigiert hab ich auch nochmal. Es sollte jetzt eigentlich alles Stimmen von der Orthographie und Grammatik her.
    Cheers, Chris

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