Freitag, 4. Dezember 2009

eine dieser Nächte

Da hast du's nun. 21 Jahre ist dein von Bier betankter Körper nun schon alt und du hast immer noch nichts wesentliches auf die reihe bekommen. Du sitzt hier um exakt 6:25, knallst dir dein Krombacher rein und studierst die frischen Schnitte an deinem Unterarm. Zu viele. Du bist einfach ausgerastet. Die Menschen um dich herum sind schon wach doch du willst kein Aufsehen erregen. Allerdings ist das erst in anderthalb Stunden möglich. nun, was erzählst du ihnen? Das du schon wach bist oder noch? Beides wird total falsch gewertet weswegen du dich letztendlich entschließt deine Zimmertür zuzuschließen, ein Duftstäbchen anzuzünden, zur Überblendung des Geruchs, versteht sich und deine Gutenachtzigarette in deinem Zimmer zu rauchen. Natürlich musst du dann für den Rest der "Nacht" dein Zimmerfenster offen lassen aber wen interessiert das schon? Das Gefühl von Einsamkeit krallt sich wie eine aus alten Geschichten fleisch gewordene Bestie in deinen Rücken und lässt, wie als würde sie eine Emotion in deinen Leib ejakulieren, deinen ganzen Körper mit Gänsehaut überziehen. Verschreckt öffnest du also dein Fenster. Frischluft riecht so gut wenn man findet sie lang nicht mehr gerochen zu haben. Du atmest tief ein und bevor du dir deine Zigarette anzündest, gräbst du erneut Erinnerungen in die jungfräuliche Haut deines Bauches oberhalb des Nabels. Wieder eine dieser Nächte.

3 Kommentare:

  1. Aus irgendeinem Grund kommt mir das mehr als bekannt vor. Du hast es schön in Worte gefaßt. Alle Achtung!

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  2. Erst dachte ich "wie gruslig-schauerlich", dann hab ich ein wenig geschmökert und bin beim 22.10. gelandet. Nun finde ich diese Geschichte...ähm... fast niedlich ;-)
    Nee, ernsthaft, schön-schaurig-bildhaft geschrieben....

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  3. Bisher habe ich nur die Geschichten von Root gelesen. Nun sind Deine dran. ;-) ... Ein trauriger, aber sehr guter Text!

    LG Yvonne

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