Mittwoch, 9. November 2011

Dinner bei Tom - Tom's Abend

Es war eher ein stummes Gewitter. Man sah zwar die Blitze, wie sie den Himmel für Sekundenbruchteile erleuchteten, jedoch kam es einem eher so vor, als würde irgendwer aus einer dunklen Ecke heraus Fotos schießen. Der Stadtverkehr übertönte einfach den Donner, welcher noch viel zu weit weg erschien. Der Regen war nach Tagen endlich ein richtiger Regen geworden. Ergiebig. Große Tropfen klatschten um mich herum auf das Kopfsteinpflaster und hinterließen winzig kleine Pfützen bei jedem Aufschlag. Die letzten Tage war es eher ein Nieselregen und die Kleidung war durchgeweicht und man wusste überhaupt nicht warum. Durch den Regen brachen sich die suchenden Lichter von Scheinwerfern, die sich langsam auf dem Parkplatz nach vorn tasteten. Es wehte bloß ein schwacher, aber dennoch recht kalter Wind. Ungewöhnlich für mitte Juli. Erschrocken warf ich meine Zigarette weg, welche in den letzten paar Minuten langsam vor sich hin glomm, anstatt von mir geraucht zu werden. Ich hasse Brandnarben, die schmerzen noch tagelang. Ich hatte zwar keine Lust noch eine zu rauchen, zündete mir jedoch umgehend danach eine Weitere an, nur aus diesem Gedanken, eine Kippe aufzurauchen, da es mir ansonsten immer so unfertig vor kam. Nach zwei Zügen und einem kurzen Blick auf die Uhr, verwarf ich den Gedanken den Glimmstängel leerzusaugen und flüchtete zurück durch die Tür des Personaleingangs.
"Tom, die Kunden stapeln sich fast schon."
"Hm, ich geh' gleich vor."
"Irgendwie geht's dir in letzter Zeit nicht ganz so gut, hab' ich das Gefühl."
"Später, Martha, ja?"
Martha war das Mädchen aus der Vorschicht. Wir arbeiteten beide in der selben Tankstelle. Ich setzte diese überaus alberne Mütze und ein gekünseltes Lächeln auf und stellte mich hinter den Tresen. "So, wer ist denn der nächste?"

1 Kommentar:

  1. ich mags. der moment zwischen den beiden figuren ist so knuffig. schade daß tom total blockt weil's ihm wohl echt dreckig geht.

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