Donnerstag, 10. November 2011

Rast am Irken-Riff

Nillias hielt einen Moment inne, schloss die Augen und nahm einen tiefen Atemzug, welcher ihm die Meeresluft tief in seine Lungen pumpte. Er vermisste den Wind, erhoffte sich sogar einen Sturm, jedoch war er sich bewusst, dass hier an den endlos hoch scheinenden Klippen des Irken-Riffes nie auch nur ein Windhauch vorbeizog. "Das Riff ist so voller böser Seelen, dass selbst der Atem der Götter vor diesem Schauplatz zerstaubt.", flüsterte Sedan. Sein flüstern verwandelte sich an den Wänden der Klippe zu einem unheimlichen Echo, welches Nillias frösteln ließ. Weit unter ihnen befand sich die sich bis zum Horizont ziehende Golgatha der Zwerge. Sie mussten irgendwo hinter ihnen in den verschlungenen Gängen des Androth-Berges lauern. Nillias zog das Schwert aus seiner Lederscheide, welche durch die zahllosen Kämpfe bereits rissig war. Das Schwert hingegen, welches ihm sein Vater vermachte, als die Zeiten noch besser waren, schien makellos und die eingravierten Sprüche der alten Magier waren zwar von festgekrusteten Blut überzogen, jedoch waren sie noch einwandfrei zu lesen. "Es ist mein Geist, nicht mein Schwert, welcher dich tötet.", flüsterte Nillias. "Und es ist die Bedeutungslosigkeit, nicht die Fäulnis, welche dich in in das Nichts auflöst.", beendete Sedan. Sie schauten sich einen Moment in die Augen und setzten ihre Reise gen Heimat fort.



geschrieben während jenes Lied gehört wurde.

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