Mittwoch, 24. März 2010

Einsame Vögel

Es sitzt ein Vogel auf einem Baum,
beobachtet nichts als den leeren Raum.
Und unten ziehen die Menschen vorbei
als wenn der Vogel im Baum gar nicht sei.

Ein zweiter Vogel erscheint im Geäst,
fragt, ob der erste ihn bleiben lässt.
Und unten ziehen die Menschen vorbei,
als wenn die Vögel im Baum gar nicht seien.

Der erste klagt dem zweiten sein Leid,
sei niemand ihn zu beachten bereit.
Und unten ziehen die Menschen vorbei,
sehn nicht nach oben trotz lauten Geschrei.

Der zweite reckt sich zum ersten empor,
sagt ihm geheime Worte ins Ohr.
Und unten hüpft lachend ein Mädchen daher,
als wenn die Verschwörung im Baum gar nicht wär.

Die Vögel stürzen heraus aus dem Laub
und hacken dem Mädchen die Augen aus.
zu blutroten Schnäbeln, zu schwarzen Federn
werden sich angstvoll jetzt Blicke erheben.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen