Sonntag, 9. Mai 2010

Antiquitäten: Happy End

Du liegst in deinem Bett. Neben dir der verbrauchte Körper eines Opfers. Hast sie abgeschleppt vergangene Nacht. Ihr Gesicht sieht aus wie zerknüllte Alufolie. Ein Bulldoggengesicht. Es war kein Sex zwischen euch. Nur Finger und Zunge überall an, um und in dem Contrakörper. Deine Gedanken schweifen zurück. Zu ihr. Sie hat dich verlassen. Für den Kerl, der dich damals mit ihr verkuppelt hatte. Der deine Beziehung gerettet hatte. Doch sie durchbohrt dein Herz mit dem Akkubohrer der Antiliebe und lässt schwarze dickflüssige Suppe raussickern. Verweste Liebe. Du weinst in einsamen, stummen Nächten immernoch ihrer Seele hinterher. Versuchst dich dennoch abzulenken. Sie aber lässt dich scheitern. You fail me. Der menschliche Verbrauchsgegenstand neben dir lächelt dich an. Gezwungen erwiderst du es. Rollst dich weg von ihr. Sagst, dass du schlafen willst. Mit ihren gierigen, klebrigen Fingern, welche noch nach deinem Schwanz riechen, streichelt sie deine Schulter. Ekel durchfährt deinen Kadaver. Weil mehr ließ sie nicht zurück. Sie hatte dich also wieder gefickt, dieses Miststück aus deiner Vergangenheit. Fingerst du eine Frau, hörst du ihr stöhnen. Pumpst du deine Samen in eine Frau, schaust du in ihre Augen. Du hoffst, betest fast, dass du sie vergisst. Irgendwann. Doch dieser Zeitpunkt scheint noch so weit entfernt. Wut überkommt dich. Wut auf dich selbst, Wut auf deine Ex und vorallem Wut auf dieses still lächelnde Miststück neben dir. Außer Druckabbau brachte sie dir nicht viel. Du schmeisst sie raus. Sie geht. Weinend. Nun bist du wieder allein. In deinen eigenen vier Wänden. Deiner eigenen Hölle. Alles hier erinnert dich an sie. Der Fernseher, vor dem ihr beide gesessen und gekuschelt habt. Jede Fliese, die sie dir wischte, wenn sie ihre Tage hatte. Jedes Lied, welches aus deiner Anlage tropft wird von deinem Gehirn mit IHR assoziiert. Du rastest aus. Scheiß Leben! Scheiß Liebe! Du zertrittst den Bildschirm deines Fernsehers, schmeisst alle Bücher aus dem Regal (Nietzsche fällt, Bukowski fällt, Bernemann fällt, LaVey fällt, Cobain fällt, Hawking fällt). Dann ist die Anlage dran. Voll aufgedreht, bis Billy Corgan kratzig aus den Boxen dröhnt. Scheinbar in Extase öffnest du das Fenster. Nun bist du dran. Schmeiss dich aus dem Regal. Du fällst. Fällst. Fällst. Glück. Aufschlag. Egal. Alles Egal. Sie hat dich gefickt. Nicht in Form einer anderen Frau sondern in Form des Asphalts. Fucked by Street. Happy End.

1 Kommentar:

  1. Sehr schoen^^ genau wie der Rest des blogs, weiter so Mädels!

    Grüße Steve ;-)

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