Montag, 24. Mai 2010

Damn!

"Ich kann solche billigen Huren echt nicht leiden!"
Ich stimmte Liz zu. Diese Schlampe hatte uns den gesamten Abend verdorben. Wir wollten leben und das Leben genieße und dann kam uns doch tatsächlich diese Fotze unter die Augen. Sie hat nur Scheiße gelabert. Liz meinte nur "Laß uns!" und sie war abgedampft.
Trotz allem war unser Abend nun für'n Sack und wir grämten uns des derweil ungenießbaren Bieres. Ich schaute Liz an und sie mich.
"Wolf," begann sie. "Ich will woanders hin."
Ich nickte ließ das goldene Etwas, das man in diesem Lokal wohl Bier nannte meine Kehle hinab fließen, bevor wir uns in den kleinen roten Corsa setzten.
Kuppeln, anfahren, auf!
Im CD-Player lag Internal Suffering und Liz war glücklich damit. Sie trank ihr Wicküler und gab mir die Flasche. Mir war es grad egal ob ich beim Fahren soff. Hauptsache woanders hin.
"Frankfurt?" fragte ich.
"Auf jeden Fall!" kam die Antwort.
"Wohin?"
"Nachtleben zum Kaffee, Speak Easy für's Bier."
"Klingt gut!"
Also fuhren wir Richtung Frankfurt. Ich hielt meine Augen auf der Straße und merkte nur beiläufig, daß Liz mich die ganze Zeit beobachtete.
"Ich hab dich echt lieb!" sagte sie mit einem mal.
Ich schaute kurz zu ihr, drückte mit meiner Rechten ihre Schulter. "Ich dich auch."

Frankfurt. Ankunft.
Die Konstabler Wache war überfüllt mit Gesocks. Ich hasste es, aber ließ mir nichts anmerken. Alle zwei Sekunden sprachen uns irgendwelche Kanacken an, ob wir nicht etwas kaufen wöllten. Ich hasse Drogen, und ich wollte nichts kaufen.
Endlich waren wir im Nachtleben.
"Zwei Kaffee."
Das sollte reichen.
Ich sah Liz an. Sie schien sichtlich entspannter und ich freute mich darüber.
"Sag mal," sagte sie. "Warum werden wir hier eigentlich ständig von diesen Wichsern angelabert?"
"Liegt vielleicht an meinen Haaren." sagte ich und lachte.
Vielleicht war es wirklich so, - ich wußte es nicht.
"Wolf?"
"Ja?"
"Warum mag ich dich so?"
Ich war perplex. Was sollte das jetzt?
"Ich weiß es nicht. Liegt es an meinem Aussehen?"
"Nein."
Ich schaute sie an und wurde stutziger.
"Ich glaub es liegt an deiner Direktheit."
"Danke."
Sie strahlte, beugte sich herüber und gab mir einen Kuß auf die Wange.
"Du bist der Wahnsinn!" flößte sie mir dann direkt ins Ohr.
Wir tranken unseren Kaffee aus und begaben uns per Pedes ins Speak Easy um nochmal gehörig ein paar Biere zu trinken.

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